Freitag, 22. April 2011

Nirgendwo.

Ich weiß nicht so genau wo ich bin. Eigentlich sollte ich jetzt beim Frühstück sein. Ich war auch dort, aber ich habe Angst, ich will nicht wieder zurück. Nicht zurück zu den ganzen Menschen. Zu all diesen gestörten Menschen. Sie machen mir so furchtbar Angst. Die Tür geht auf. Ich will niemand sehen und ich will mit niemand reden. Ich verstecke meinen Kopf zwischen meine Knien. Ich weiß auch so wer es ist. Ich glaube ich habe schon von ihm erzählt. Er heißt Sebastian. Er ist nett und wir verstehen uns echt gut. Wenn ich mich selber besser im Griff hätte wäre ich gerne mehr für ihn da. Sein Leben ist beschissen. Vor mir landet ein Teller mit Essen. Ich will nichts essen. Trotzdem wische ich mein Gesicht ab und nehme das Knäckebrot. Es ist hauchdünn mit Marmelade bestrichen. Ich schaffe kaum mehr als die Hälfte, dann wird mir schlecht. Ich stehe auf und will in eine der Toilettenkabien gehen. Er hält mich fest. "Das ist nicht dein Ernst." Ich setzte mich wieder. Es ist kalt und hier drin stinkt es. Ich bedrachte die andere Hälfte vom Knäckebrot. Ich versuch die Kalorien auszurechenen, aber ich bekomme es nicht hin und fange an zu weinen. Er sieht mich an. "24 das knäckebrot und die Marmelade weiß ich nicht." Ich lächele, naja ich versuche es und würge die andere Hälfte auch noch runter.
Ich hasse alles hier und möchte einfach nur noch weg. Ganz weit weg.
Schöne Ferien euch allen. Küsschen an euch. ♥

Montag, 11. April 2011

Leere.

Ich habe vergessen, auf die Uhr zuschauen als ich aufgestanden bin.
Ich habe vergessen, dir zu sagen, dass ich stolz auf dich bin.
Ich habe vergessen, bei meinem Vater anzurufen.
Ich habe vergessen, meine Wecker zu stellen.

Ich hätte nie gedacht, dass ich einen Menschen so sehr vermissen kann. Manchmal denke ich, dass mein Herz das nicht mehr lange mitmacht. Hättet ihr gedacht, dass man eine Menschen so sehr vermissen kann? Ich niemals. Ich wünschte er wäre hier. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich ihn das letzte Mal gesehen habe und richtig bei Bewusstsein war.
Am Liebesten würde ich alle meine Gefühle betäuben. Ich hätte gerne wieder dieses Beruhigungsmittel. Dann gäbe es wenigstens kein chaos in meinem Kopf.
Gibt es nicht diesen Spruch, die Kunst ist es einmal mehr aufzustehen als man hinfällt? Ich hasse diesen Spruch. Bäh.
Ich bin müde und habe Kopfschmerzen. Ich glaube ich gehe jetzt was trinken. Ich habe nämlich auch vergessen zu trinken. In vergessen steckt das Wort essen. Ich hasse das Wort vergessen.
Ich glaube ich sage zu viel von dem, was ich hasse. Aber immer wenn ich sagen will, was ich mag fällt mir nichts ein. Ich mag nichts. Glaubt ihr das geht? Entweder hasse ich oder ich liebe? Das ist unlogisch. Gott.
Ich wünsche ich euch eine schöen Woche.
Küsschen an euch. ♥

Dienstag, 5. April 2011

Mir fällt keine Überschrift ein.

Es fällt mir nicht leicht, dass jetzt gleich zu schreiben. Ich weiß nicht wen ich damit überzeugen möchte. Euch oder doch mehr mich selbst. Ich werde es einfach versuchen. Ihr könnt mir dann ja sagen ob es mir gelungen ist.
Ich wollte euch fragen, was ihr euch davon versprecht 'dünn' zu sein. 'Dünn' ist eigentlich das falsche Wort, wie wäre es mit abgemagert, ausgehungert. Abartig dünn wäre auch ok. Aber wirklich, was denkt ihr. Das andere euch beneiden? Ich kann euch sagen das tun sie nicht. Sie bemitleiden euch. Ihr wollt verschwinden? Ich sage euch da gibt es nun wirklich besser Methoden. Ich weiß nicht was ihr denkt, aber was es auch sein mag, es ist nicht richtig. Nicht essen ist keine Lösung. Und Ana ist nicht euer Freundin. Ana gibt es nicht. Sie ist in euren (unseren) Köpfen mehr nicht. Ihr könnt ihr sagen sie soll aufhören und sie wird aufhören. Aber 'dünn' sein ist nicht schön. Ich denke ihr seid euch bewusst welches dünn ich meine. Essen war das einzige was ich in meine Leben kontrollieren könnte. Es gab mir das Gefühl von Kontrolle. Ich konnte alles schaffen. Ich konnte Tage lang nichts essen. Ich war gut. Ja, das war ich. Und jetzt? Was habe ich jetzt. Fünf Jahre meines Lebens für nichts. Und es ist noch lange nicht vorbei. Ich weiß nicht, wie ich mich ausdrücken soll, ihr zerstört euch. Das habt ihr eine Millionen mal schon gehört. Aber es ist mein Ernst. Ich würde alles aufgeben damit dieser ganze Magersuchtsscheiß aus meinem Leben verschwindet. Aber ich kann es nicht mehr. Jetzt muss ich da durch. Aber ihr könnt es noch ändern. Ihr müsst anfangen zu Leben.
Und ich sage euch bei euch endet es genauso. Egal was ihr denkt. Ich kann euch nur bitten es nicht zu tun oder jetzt damit aufzuhören. Du willst 5 Kilo abnehmen gut. Danach hörst du auf. So schwer war das ja gar nicht. Naja noch eins oder noch zwei. Aber nein, lass dir gesagt sein du kannst danach nicht mehr normal essen, dann nimmst du wieder zu. und Ana was würde sie sagen?
ich bitte euch. Lasst diesen Scheiß.
Ok ich habe nichts von dem gesagt was ich sagen wollte aber ich weiß nicht wie ich es machen soll. wenn ihr mein Leben sehen könnte.. So will niemand leben. Und nur weil ich Ana einmal in mein Leben gelassen habe. Versteht ihr. Nur gemeinsam können wir Ana besiegen.
Ach Scheiße. Ich hab emich nicht überzeugt. Nicht im geringsten. Euch?
küsschen an euch. ♥

Sonntag, 3. April 2011

Essen.

Schon wieder Berge von Essen. Gerade als ich dabei bin meine neue Einstellung in Frage zu stellen, setzt er sich neben mich. Er ist dünn. Wirklich dünn. Magersüchtig. Und groß. Riesig. Er lächelt. "Ganz schon viel was?" Ich nicke. "Wollen wir uns deine Portion teilen?" Mein ist kleiner als seine. "Gerne" meine Stimme kratzt. Er schiebt seine Teller beiseite und zieht meinen in die Mitte. Ich warte, er soll anfangen. Er wartet, ich soll anfangen. Wir müssen lachen. Teilen die Hälfte der Portion nocheinmal und dann esse ich die Hälfte der Hälfte.
Er ist nett. Den Rest den Tag verbringen wir zusammen irgendwo in der Klink. Meine Therapiestunden fallen heute aus. Ich bin müde und kann mich nicht richtig konzentrieren. Kaum spricht der Arzt eine Frage aus, habe ich sie vergessen bevor ich antworten konnte. Auch gut. Dann nicht.
Ich hoffe euch geht es gut und ihr geniest den Frühling.
Küsschen an euch. und danke. ♥
                                                



                                                 Hier wäre jetzt ein Bild, aber ich finde keins, was mir
                                  gefällt. Kennt jemand Seiten auf denen es schöne Bilder gibt?

Samstag, 2. April 2011

Vergessen zu leben.

Es tut mir so fruchtbar leid das ich mich nicht gemeldet habe.
Es sind viele Dinge passiert in letzter Zeit. Ich weiß nicht ob ich sie noch zusammen bekomme, aber ich werde es versuchen.

Ich liege in meinem Bett. Ich bin krank. Fieber, Halsschmerzen, Husten...Grippe. Aber ich bin irgendwie glücklich. Meine ganze Familie ist gekommen, mein Freund, mein Arzt. Sie sehen bedrückt aus. Meine Mutter ist hysterisch. Er weint. "Luisa, dass du krank bist war das schlimmste, was uns passieren konnte." Er hat noch weiter geredet, aber diesen Teil habe ich vergessen. Es entsteht eine viel zu lange Pause. "Wenn wir das nicht in den Griff bekommen, kann diese Grippe tödliche Folgen haben. Du kannst daran streben." Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Und irgendwie habe ich auch nichts gefühlt. Keine Angst, keine Panik. Nichts. Alle saßen um mein Bett. Lange. 3 Stunden? 5 Stunden? Weis ich nicht mehr. Sie müssen gehen. Nur ich und mein Therapeut sind noch im Zimmer. "Vielleicht hast du sie alle zum letzten mal gesehen." Er spricht aus was ich denke. "Glaubst du?" "Ich hoffe es nicht. Aber eigentlich ist es das was du immer wolltest. Weißt du noch, wie du imme gesagt hast. Ich will einfach weg sein. Dünn werden bis ich verschwinde. Und jetzt? Hast du was du wolltes?" Er steht auf und geht.Irgendwie so war das Gepräch. Ja, er hatte recht. Ich wollte immer dünner werden, bis ich weg bin. Aber ich wollte nicht an einer Grippe sterben. Das ist lächerlich.
Zwei Tage später... Herzversagen. Not-OP.
Oh wunder. Ich lebe noch.
Ich weiß nicht so recht. Aber das hat mir die Augen geöffnet. Ich wollte immer weg. Ich wollte nicht mehr sein. Aber jetzt. Ich bin froh hier zu sein. Ich kann noch immer nicht essen. Nichts. Aber irgendwo in mir drin ist jetzt der Wunsch, dass alles besser wird. Irgendwas sagt mir das Ich dafür kämpfen muss.
Danke an alle von euch.
küsschen an euch.♥

                                                     Lebe