Mittwoch, 18. Januar 2012

-2-

Im Schneidersitz sitz er auf dem Boden. Neben ihm liegt seine Gitarre, er sieht aus als würde er etwas suchen. Immer wieder lehnt er sich leicht vor und kneift die Augen zusammen. Ich frage mich wie lange er schon da sitz und aus dem Fenster starrt. Ich hätte nicht gedacht, dass er wieder kommt. Als er nach seiner Gitarre greifen will entdeckt er mich. Ganz kurz huscht ein Lächeln über sein Gesicht. "Setz dich." Mit seiner rechten Hand klopft er auf den Boden.
"Siehst du das? Früher wenn ich aus diesem Fenster schaute sah ich mich selbst. Es war ich in der Zukunft. Aber irgendwas hat mich immer an mir gestört. Mein zukünftiges Ich hat sich immer und immer wieder im Kreis gesdreht, als wollte es mir etwas wichtges sagen. Heute habe ich begreifen was es war." Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter und er zieht mich ein Stückchen näher. "Ich befinde mich in einem endlos Kreis. Einem Teufelskreis. Ich weiß, was richtig ist aber ich schaffe es nicht das umzusetzen. In meinen Kopf ist so ein durcheinander. Richtig falsch. Essen nicht essen. Vielleicht schaffe ich es niemals da raus." Eine lange Zeit sitzen wir einfach so da und starren aus dem Fenster. Mit ein bisschen Fantasie gelingt es mir die Welt von draußen hier hinein zu holen. Ich kann Vögel singen hören und den Wind heulen. "Spielst du was?" Er lacht. "Ich habe schon lange nicht mehr gespielt." "Aber du wolltest spielen bevor du mich gesehen hast. Ich kann mir auch die Ohren zu halten, wenn du willst." Um es ihm zu zeigen hebe ich meine Arme, aber er hält sie fest und gibt mir einen Kuss auf die Wange. "Du hast mir gefehlt." "Du mir auch" Ich lache und er beginnt zu spielen. Ein bisschen fühlt es sich an wie fliegen. In die Freiheit. Nichts und niemand kann mir das fliegen mit der Musik wegnehmen.

Manchmal gibt es auch in der Klink ganz wunderschöne Momente.

1 Kommentar:

  1. du kannst alles schaffen, wenn du willst.
    ich glaube an dich.
    STAY STRONG! <33

    AntwortenLöschen